Stadler, Kurt
*1962 Graz (AT)Nach seinem Studium der Bildhauerei an der Wiener Universität für angewandte Kunst experimentierte Stadler zunächst mit unerschiedlichen Werkstoffen, was ihm schnell erste Anerkennung und Preise einbrachte. Zahlreiche Projekte sowie Einzel- und Gruppenausstellungen zunehmend auch im europäischen Ausland verschafften dem erklärten "Blickwinkelverschieber" Aufmerksamkeit auch in Bereichen wie Lichtbildnerei, Videoinstallation und Fotografie. Nach einer Gastprofessur an der HTBLVA Graz (2008/09) und mehreren Auslandsaufenthalten arbeitet Stadler nun wieder in seiner Grazer Werkstatt.
Die Anregung zu seiner neuesten Werkgruppe Nachtschattengewächse fand der Österreicher in der Beschäftigung mit dem Almanach "Der Blaue Reiter". Diese 1912 von Wassily Kandinsky und Franz Marc veröffentlichte Publikation verfolgte den Ansatz, völlig unterschiedliche Beispiele für elementares Kunstempfinden - jenseits aller Kunstformen und Stilrichtungen - gleichberechtigt aufzuzeigen. So begegnen dem Betrachter darin scheinbar unspektakuläre Arbeiten der Volkskunst, etwa Kleinplastiken aus dem Mittelalter, Masken aus Japan oder Hinterglasmalerei aus dem Bayerischen Wald, neben Arbeiten von Pablo Picasso bis hin zu Kinderzeichnungen. Für Kandinsky, Münter und Marc jedoch verkörperten die Auswahl eine neue Kunstanschauung auf der Suche nach den "echten neuen Ideen unserer Tage".
Stadler, ohnehin gerade dabei, über "anti-zeitgenössische Kunst" zu sinnieren, gefiel der Gedanke zunehmend, sich mit ursprünglicher Kunst aus dem Volk zu befassen. Erfahrungen aus früheren Experimenten mit Nachleuchtpigmenten und der Fund einiger eigentümlicher Holzdruckstöcke aus der Mitte des letzten Jahrhunderts fügten sich wie selbstverständlich zur Idee der Nachtschattengewächse zusammen, deren besonderer Reiz in ihrer Ambivalenz liegt: bei Licht betrachtet sind sie Objekte, die sich zwischen den Zeiten aufzuhalten scheinen. Nachts jedoch führen die herausgearbeiteten Symbole ein mysteriöses Eigenleben - sie scheinen frei im dunklen Raum zu schweben.
Die Anregung zu seiner neuesten Werkgruppe Nachtschattengewächse fand der Österreicher in der Beschäftigung mit dem Almanach "Der Blaue Reiter". Diese 1912 von Wassily Kandinsky und Franz Marc veröffentlichte Publikation verfolgte den Ansatz, völlig unterschiedliche Beispiele für elementares Kunstempfinden - jenseits aller Kunstformen und Stilrichtungen - gleichberechtigt aufzuzeigen. So begegnen dem Betrachter darin scheinbar unspektakuläre Arbeiten der Volkskunst, etwa Kleinplastiken aus dem Mittelalter, Masken aus Japan oder Hinterglasmalerei aus dem Bayerischen Wald, neben Arbeiten von Pablo Picasso bis hin zu Kinderzeichnungen. Für Kandinsky, Münter und Marc jedoch verkörperten die Auswahl eine neue Kunstanschauung auf der Suche nach den "echten neuen Ideen unserer Tage".
Stadler, ohnehin gerade dabei, über "anti-zeitgenössische Kunst" zu sinnieren, gefiel der Gedanke zunehmend, sich mit ursprünglicher Kunst aus dem Volk zu befassen. Erfahrungen aus früheren Experimenten mit Nachleuchtpigmenten und der Fund einiger eigentümlicher Holzdruckstöcke aus der Mitte des letzten Jahrhunderts fügten sich wie selbstverständlich zur Idee der Nachtschattengewächse zusammen, deren besonderer Reiz in ihrer Ambivalenz liegt: bei Licht betrachtet sind sie Objekte, die sich zwischen den Zeiten aufzuhalten scheinen. Nachts jedoch führen die herausgearbeiteten Symbole ein mysteriöses Eigenleben - sie scheinen frei im dunklen Raum zu schweben.
