Lam, Wifredo

Der kubanisch-französische Maler Wifredo Lam studierte zunächst Malerei an den Kunsthochschulen von Havanna und Madrid. Nach abgeschlossenem Studium zog es den Künstler 1938 nach Paris, wo er dank Pablo Picasso in die Kreise des Surrealisten André Breton aufgenommen wurde. Während des Krieges floh er nach Marseille und entwickelte seine Künstlerkarriere in Kuba und New York weiter. Die längste und auch bedeutendste Zeit seines Lebens verbrachte er jedoch bis zu seinem Tod in Paris.
 

Die künstlerische Aufbruchsstimmung jener Zeit und die Bekanntschaften, die er machte, waren wohl ausschlaggebend für seinen surrealistischen Stil. So beeinflusste ihn zwar die Tradition der modernen Realisten in Spanien, ließ jedoch Raum für dekorativere Motive als die seiner Malerfreunde. Lams ausdrucksvolle Malerei hat seine Ursprünge im Santería-Kult, der vorherrschenden afro-amerikanischen Religion in Kuba. Wilde Tänze beschwören Geister und Formen. Diese kraftvollen Rituale sind in Lams Gemälden und Druckgrafiken unverkennbar zu spüren. Surrealistischer wurden seine Werke, nachdem er André Breton getroffen hatte. Vor monochromem Hintergrund arbeitete er scheinbar bewegte, lineare Formen heraus. Mischwesen aus Mensch und Tier, afrikanische Masken sowie Voodookult und mystische Umgebungen komponierte er gekonnt auf dem Bildgrund. Im Gegensatz dazu konzentrierte er sich in seinen späteren Werken auf einfachere Form- und intensivere Farbgebung.
 

Längst sind seine Werke überall auf der Welt zu sehen, wie zum Beispiel im Museum of Modern Art New York, im Art Institut von Chicago, im Museum of Modern Art in Brüssel, sowie in seiner Heimat in Havanna.