Gris, Juan

Der kubistische Maler und Bildhauer Juan Gris, der mit bürgerlichem Namen José Victoriano Carmelo Carlos González-Pérez hieß, wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Madrid geboren. Nach einem dreijährigen Kunststudium, zunächst in Industriedesign an der Escuela de Artes y Manufacturas in Madrid und dann in Malerei bei dem Künstler José Maria Carbonero, zog er im Alter von knapp 19 Jahren nach Paris. Dort schloss er sich mit Künstlern wie Braque, Matisse, Modigliani und Picasso zusammen. Doch obwohl er sich von seinen Freunden Picasso und Braque, deren Werke er sehr bewunderte, inspirieren ließ, entwickelte er darüber hinaus sehr schnell einen eigenen Stil.
 

Seit seinen ersten Bildern im Jahr 1910 gehörte Juan Gris eindeutig zur kubistischen Bewegung, die zunächst analytisch und dann schnell synthetisch wurde. Er wurde sogar zu einem der Hauptvertreter dieser Bewegung, die sich auf die Erforschung des konzeptuellen Raums konzentrierte. Während der analytische Kubismus die Formen zerlegte, um alle Facetten zum Vorschein zu bringen, stellt der synthetische Kubismus die Essenz der Ziele in einer oft farbigen Synthese dar. Die Gemälde von Juan Gris sind farbenfroh, heiter und spielen mit dem Betrachter, indem sie unmögliche Winkel und Gegenstände wie zersplittert darstellen.
 

Das druckgrafische Werk von Juan Gris ist, gelinde gesagt, klein, da der Künstler ein eingefleischter Maler war. Es gibt jedoch einige schöne Ausstellungsplakate als Lithographien, die von Mourlot gedruckt wurden und die Gemälde des kubistischen Künstlers wiedergeben. Juan Gris wurde, wie seine Zeitgenossen Braque und Picasso, in allen wichtigen Museen der Welt ausgestellt. Seine Werke erreichen bis heute bei Auktionen Rekordhöhen.