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Bellmer, Hans

*1902 Kattowitz (heute Katowice), Polen – †1975 Paris, Frankreich

Hans Bellmer war ein deutsch-französischer Maler, Fotograf, Zeichner und Bildhauer und zählt zu den bedeutendsten Künstlern des Surrealismus. Inspiriert durch seinen Zeichenlehrer George Grosz, brach Bellmer 1924 sein Ingenieurstudium ab und begann eine Ausbildung zum Typografen in Berlin.
 
Die Unterdrückung von KünstlerInnen während des Nationalsozialismus miterlebt, konnte er nach dem Kriegsende seinen Fantasien wieder freien Lauf lassen, verbrachte jedoch sein Leben mit der Aufarbeitung von Kindheitstraumata, Sehnsüchten und Ängsten. Er schuf Bilder, die eine verstörende Fetisch-Welt widerspiegelten. So inszenierte er bspw. Puppen mit fehlenden Gliedmaßen für seine Fotografien und Zeichnungen. Sein Ouevre beschäftigte sich überwiegend mit der weiblichen Anatomie, in Form von oft qualhaften Abbildungen. Stark beeinflusst haben den Künstler die 1925 veröffentlichten Briefe von Oskar Kokoschka "Der Fetisch".
  
Die einen feierten Bellmer für die Darstellung der Grenzen menschlicher Erotik, während andere in seiner Arbeit den weiblichen Körper als Gefangenen des männlichen Blicks sahen. Sein Werk wurde von den Nationalsozialisten als "entartete Kunst" bezeichnet. So zog Bellmer 1938 nach Paris und nahm an einer Vielzahl der Pariser Surrealisten-Ausstellungen teil. 1958 wurde ihm der Preis der William and Noma Copley Foundation verliehen. 1967 wurden seine Werke schließlich wieder in Deutschland im Kunstamt in Berlin-Tempelhof, sowie 2010 in der Neuen Nationalgalerie Berlin in "Double Sexus: Bellmer – Bourgeois" gezeigt. Zudem illustrierte Bellmer in zahlreichen Radierungen Romane von Georges Bataille und des Marquis de Sade.


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